Ein interessanter Beitrag der Presse über die Wissenschaftlerin des Jahres, Klimaökonomin Univ.Prof.Dr. Sigrid Stagl, in welchem die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Klimapfad angesprochen wird.
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Es stellt sich in vielen Bereichen nicht mehr die Frage, ob Maßnahmen aus einem Blickwinkel des aktuellen Wirtschaftssystems wirtschaftlich sind oder nicht, es geht viel mehr darum, im Rahmen der Transformation den Klimawandel zu bekämpfen und so das Überleben zukünftiger Generationen zu sichern. Viele Produkte werden zu nicht realistischen Preisen verkauft, zukünftig notwendige Maßnahmen zur Behebung von Schäden an der Umwelt und den negativen Auswirkungen des Klimawandels werden völlig ausgeklammert. Ein rational erklärbarer Preis für ein Produkt, welches tausende Kilometer entfernt vom Konsumenten produziert wurde, kann nicht niedriger sein als der Preis für ein lokal hergestelltes Produkt. Gewinnmaximierung durch Kostenreduktion um jeden Preis kann keine nachhaltige Strategie sein, wenn dabei wesentliche Faktoren wir Tranportenergie und damit verbundene Auswirkungen auf das Klima nicht berücksichtigt werden. Diese „grauen Emissionen“ für Herstellung und Transport leisten einen wesentlichen Beitrag zum CO2- Ausstoss, finden aber in den Statistiken kaum Berücksichtigung. Diese konzentrieren sich in der Regel auf die Darstellung der direkten Emissionen eines Landes und verzerren das Bild dadurch stark.
„Laut einer Studie des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hat Österreich im Jahr 2021 ungefähr 97 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen über importierte Waren und Dienstleistungen verursacht, was deutlich mehr ist als die im Inland produzierten 69 Millionen Tonnen CO₂.“ Quelle my climate Gmbh [Link]
Prof. Dr. Claudia Kemfert widmet sich als Abteilungsleiterin der Abteilung Energie, Umwelt, Verkehr des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung ebenso dem Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Klima im Sinne der Nachhaltigkeit [ Link].
Dein Podcast für Nachhaltigkeit #CM10 Link
Weitere interessante statistische Daten zu Österreich und Klima finden sich unter [ Link ].
Andere Länder, andere Gesetze, andere Riten – sei es die Toleranz von Kinderarbeit, von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, Raubbau an der Umwelt, etc. – fließen in Produkte ein, die wir bedenkenlos kaufen und damit unseren Alltag bestreiten. Auch das kann keine nachhaltige Wirtschaft zulassen, die den Gewinn auf Kosten des globalen Südens erwirtschaftet und menschenrechte ignoriert, um die Kosen zu senken und damit den Gewinn zu erhöhen. Wenn nun die Wirtschaft unter dem Titel „Wohlstand für alle“ – wobei die Definition Wohlstand nur schwer zu greifen ist und weit über ein notwendiges Mass hinausgeht – das Ruder in der Hand hat, ist es höchste Zeit, neue Wege zu gehen.
JBP 1/ 2025